Eintracht Esch setzt sich durch die Treffer von Marc Sonntag und Christoph Hoffmann mit 2:1 im Lokalderby gegen die Grafschafter SG II durch.
Ein direktes Nachbarschaftsderby ist für beide Parteien bekanntlich immer etwas Besonderes und somit fanden sich auch zu dieser Partie wieder 240 interessierte Zuschauer aus den jeweiligen Lagern der beiden benachbarten Vereine im Kalenborner Waldstadion ein. Gemäß Spielplan handelte es sich bei diesem Aufeinandertreffen eigentlich um den ersten Spieltag, welcher allerdings in die Vorweihnachtszeit verlegt wurde und demensprechend war auch die Stimmung neben dem Platz – die Temperatur war nur knapp im positiven Bereich, es gab leckeren Glühwein und die neu angeschaffte Teufel-Box trug durch laute Klänge von Rammstein und AC/DC ihren Part dazu bei, die Stimmung etwas anzuheizen. Passend zur kalten und nassen Jahreszeit darf sich die Mannschaft, insbesondere die Reservespieler, über eine weitere technische Neuerung freuen, denn in der vergangenen Woche erhielt der Verein als Spende eine regenabweisende Auswechselbank zur Verfügung gestellt, welche nun eingeweiht werden durfte. Auf diesem Wege möchte sich Eintracht Esch erneut herzlich bei der Firma „MTD Products AG“ aus Saarbrücken für diese großartige Geste bedanken!
Die Partie blau-rot gegen schwarz-gelb begann mit sichtbarem Respekt der beiden Mannschaften gegenüber dem Gegner, wodurch beide Teams zunächst die Sicherheitsvariante wählten. Keine Mannschaft zeigte in der Frühphase die Bereitschaft, das Visier hochzuklappen, wodurch man sich gegenseitig weitestgehend vor den Strafräumen neutralisierte und klare Torannäherungen zunächst Mangelware blieben. Zwischen der 17. und der 20. Minute legte Esch einen Zahn zu, in der Folge kam die GSG durch drei Standards zu Abschlüssen, gefährlich war es aber weder auf der einen, noch auf der anderen Seite. Mitte der ersten Halbzeit verlagerte sich das Geschehen wieder etwas in Richtung GSG Tor, Oliver Hoffmann zeigte seine Fähigkeiten, indem er sich gleich dreimal über links, effektiv wie ein Pflug im Acker und gleichermaßen leichtfüßig wie ein Panther durchtankte und Chancen kreierte. Teilweise hatte das schon etwas von den guten, alten Zeiten eines gewissen Ronaldinho Gauchó aus Porto Alegre. In dieser Phase konnte die Heimmannschaft dann auch in Führung gehen. Ein Freistoß von Richard Gies konnte vom Torwart nur nach vorne abgewehrt werden, Marc Sonntag hatte den Braten gerochen, scheitere im ersten Versuch noch am stark reagierenden Torwart Patrick Franzen, der dann aber gegen Sonntags Nachschuss machtlos war – 1:0 (34.). Mit der Führung im Rücken ging die Eintracht nun etwas energischer zur Sache. Der in Halbzeit eins überragende Oliver Hoffmann dribbelte sich in eine gute Abschlussposition und konnte im Strafraum nur regelwidrig gestoppt werden. Schiedsrichter Rolf Schellberg zeigte sofort und ohne Zögern auf den Punkt. Der Bruder des Gefoulten, Christoph Hoffmann, nahm sich der Sache an und verwandelte den Strafstoß sicher oben rechts. Keeper Franzen war zwar in die richtige Ecke unterwegs, konnte den Einschlag zum 2:0 nicht verhindern (39.). Im direkten Gegenzug zeigte der Gast, warum man sich ebenfalls in der Spitzengruppe der Tabelle befindet. Vom Anstoß weg kombinierten sich die Löwen zielsicher und effektiv in Richtung des Tores von David Volz, wo Maximilian Eisenhut den noch vor Sekunden gültigen Abstand wieder herstellte – 2:1 (40.). Wie die beiden Escher Treffer zuvor wurde auch dieser von der entsprechenden, stark vertretenen Anhängerschaft, diesmal selbstverständlich auf der Gegenseite, schallend bejubelt.
In Durchgang zwei war von Minute 46 bis 90 die stärkste Konstante die Spannung, von der die Partie lebte, denn entschieden war hier bei diesem knappen Spielstand beileibe nichts. Die zweite starke Konstante waren die Abwehrreihen auf beiden Seiten, denn hier wurde höchst konzentriert gearbeitet, wodurch wenig an klaren Chancen zugelassen wurde. An dieser Stelle kommt man nicht um die Erwähnung des seit Wochen in sehr guter Verfassung agierenden Yusuf Yildiz, der auch an diesem Abend, das Stellungsspiel und die Quote der gewonnenen Kopfballduelle betreffend, eine starke Partie ablieferte und seine Seite weitgehend „dicht“ machte.
Eine prestigeträchtige Partie zwischen zwei geographischen- sowie Tabellennachbarn, in deren Rahmen sich viele alte und bestens bekannte Weggefährten auf und neben dem Platz wiedertrafen, endete nach 90 Minuten mit dem besseren Ausgang für die Heimmannschaft, wobei man sich über die gesamte Spielzeit hinweg auf Augenhöhe begegnete. Die Intensität im Spiel machte sich durch elf gelbe Karten, nahezu gleichmäßig auf beide Seiten verteilt, bemerkbar, unfair war die Partie jedoch zu keinem Zeitpunkt. Durch den elften Sieg im elften Spiel kürte sich Eintracht Esch zum „Herbstmeister“, wobei vor der Winterpause noch eine Partie gegen einen weiteren direkten Konkurrenten aussteht. Diese findet auswärts bei der TuS Oberwinter II statt. Anstoß ist am 05.12.2021 um 11:30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Oberwinter. Um einer grandiosen Hinrunde die Krone aufzusetzen, freuen sich Coach Roland Evertz und seine Jungs auf zahlreiche Unterstützung durch die Eintracht-Fans.
Es kamen zum Einsatz: David Volz, Roberto Carlos, Yusuf Yildiz, Jan Hoffmann, Hendrik Halfmann, Oliver Ronaldinho Gauchó Hoffmann, Felix Noll, Christoph Hoffmann, Richard Gies, Enrico Dresen, Marc Sonntag (Thomas Dederich (66.) (Alexander Zavelberg (84.)) MW, 28.11.2021