Ein Zitat vorweg, auch wenn es mich noch fünf Euro ins Phrasenschwein kosten könnte: „DreiPunkte sind am Ende drei Punkte.“
Aufgrund des Unentschiedens am Freitag zwischen dem direkten Verfolger TuS Oberwinter und dem Ahrweiler BC bot sich die Chance, an der Tabellenspitze etwas Luft zu verschaffen. Trotzdem erwartete die Mannschaft von Eintracht Esch am vergangenen Sonntag ein schwerer Gang und die mitgereisten Fans in spielerischer Hinsicht, gemessen an den üblichen Auftritten der Eintracht, keine leichte Kost beim Auswärtsspielgegen den Tabellensechsten SC Sinzig. Ohnehin ließ der Zustand der Asche auf dem Waldorfer Hartplatz keinen technisch hochwertigen Augenschmaus erwarten, zudem musste Esch auf den verletzungsbedingt ausgefallenen TopscorerEnrico Dresen verzichten.
In einer kampfbetonten Anfangsviertelstunde waren ansehnliche Ballstafetten über mehr als drei Stationen Mangelware und trotz der hauchdünnen Feldüberlegenheit der Gäste kam es zu keinen gefährlichen Abschlüssen für die Evertz-Schützlinge. In Führung gingen dann die Hausherren durch Paul Buta, der die in dieser Situation etwas nachlässig agierende Escher Defensive kalt erwischte (18.).
Im weiteren Verlauf war die einzig verlässliche Konstante im Spiel der Blau-roten das generieren von Eckstößen, und zwar derart verlässlich, dass sowohl Tipico, als auch BWin aus Angst vor drohenden Verlusten keine Wetten mehr annahmen, welche Standardsituation als nächstes auf dem Programm stehen wird. Mit einem gefühlten Eckballverhältnisvon 103:2, wovon keine in etwas Zählbares umgewandelt werden konnte, ging es folglich mit einem 0:1 Rückstand in die Kabine.
Halbzeit zwei begann mit einer etwas strukturierter auftretenden Eintracht, der Wille, hier das Spiel zu drehen, war erkennbar und dies machte sich nach den ersten guten Angriffen auch auf der Anzeigetafel bemerkbar. Richard Gies setzte auf der rechten Seite zur Flanke an und löffelte den Ball präzise auf Hendrik Halfmann. Mit vollem Risiko und getreu dem Motto „Winkel oder Wanderparkplatz“ entschied sich Halfmann, der sich auf seine gute Schusstechnik verlassen konnte, für Option 1 und nagelte den Ball volley von der Strafraumkante in den Giebel (57.) – Traumflanke, Traumtor! Nach weiteren druckvollen Minuten der Gäste sorgte zehn Minuten später Marc Sonntag für großes Aufatmen beim Escher Anhang und seinem Trainer Roland Evertz. Nach einer ansehnlichen Kombination durch die Zentrale konnte Sonntag seinem Ruf als zuverlässiger Goalgetter alle Ehre machen und mit seinem zehnten Saisontor auf 1:2 stellen (67.) – Spiel gedreht. Nach der ultimativen Schrecksekunde in der 90. Spielminute, als sich Sinzig noch die Chance zum Ausgleich bot, beendete Schiedsrichter Sesterheim die Partie und die Mannschaft konnte die drei glücklichen, aber nicht unverdienten Punkte mit ihren Fans feiern.
Coach Roland Evertz zeigte sich nach dem Abpfiff erleichtert: „Es war das erwartet schwere Spiel. Am Ende kann man von einem klassischen Arbeitssieg sprechen. Wir haben unsere Pflichtaufgabe erfüllt und konzentrieren uns weiter auf die kommenden Aufgaben.“
Es kamen zum Einsatz: David Volz, Kenneth Friese (88. Dirk Riske), Jan Hoffmann, Lutz Creuzberg, Theodor Buzateanu (41. Yusuf Yildiz), Christoph Hoffmann, Richard Gies, Marc Roitzheim, Oliver Hoffmann, Christoph Hoffmann, Marc Sonntag (90. Jonas Zimmer)
MW, 04.04.2022